In Deutschland werden folgende wissenschaftlich anerkannte Therapiearten unterschieden, die von den Krankenkassen als Einzel- oder Gruppentherapie bezahlt werden.

• Verhaltenstherapie
  Hierbei werden verhaltensbedingte Störungen (z.B. Angstzustände oder  Essstörungen) analysiert und es wird versucht, eine Änderung im Bereich Denken, Fühlen und Handeln herbeizuführen (z.B. um  Ängste zu überwinden oder das Selbstbewusstsein zu stärken).

• Analytische Psychotherapie
  Bei dieser Therapieform werden verdrängte und unbewältigte Konflikte identifiziert, die im Zusammenhang mit aktuellen Belastungen stehen. Entsprechende Lösungsstrategien sollen seelische Erleichterung und eine Veränderung der Persönlichkeitsstruktur ermöglichen.

• Systemische Therapie
  Bei dieser Therapieform werden den sozialen Beziehungen innerhalb einer Familie oder Gruppe eine besondere Relevanz für die Entstehung einer psychischen Erkrankung bemessen. Die Therapie fokussiert sich entsprechend nicht auf die einzelne Person, sondern auf die Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und der weiteren sozialen Umwelt. Unter anderem wird versucht, symptomfördernde Beziehungen zu verändern, beziehungsweise ihnen eine funktionalere Selbstorganisation der Patientin oder des Patienten entgegenzusetzen.

• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  Diese Behandlungsform hat sich aus der analytischen Psychotherapie entwickelt und basiert deshalb auch auf der Annahme eines innerpsychischen Konflikts, geht aber stärker auf das aktuelle Geschehen ein.

• Bei der Verhaltenstherapie finden insgesamt bis zu 60 Therapieeinheiten bei Einzel- und Gruppentherapie statt. In besonderen Fällen kann auf bis zu 80 Therapieeinheiten bei Einzel- und Gruppentherapie verlängert werden.
• Bei der analytischen Psychotherapie sind in der Regel zwei bis drei Wochenstunden vorgesehen bei insgesamt bis zu 160 Therapieeinheiten Einzeltherapie oder bis zu 80 Therapieeinheiten Gruppentherapie, in besonderen Fällen kann auf 300 Einzeltherapie oder 150 Therapieeinheiten Gruppentherapie verlängert werden.
• Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie dauert in der Regel eine Stunde pro Woche bei insgesamt bis zu 60 Therapieeinheiten Einzel- und Gruppentherapie. Hier kann in besonderen Fällen auf bis zu 100 Therapieeinheiten Einzeltherapie oder 80 Therapieeinheiten Gruppentherapie verlängert werden.
• Bei der systemischen Psychotherapie finden insgesamt bis zu 36 Therapieeinheiten bei Einzel- und Gruppentherapie statt. Die systemische Psychotherapie kann in besonderen Fällen auf bis zu 48 Therapieeinheiten bei Einzel- und Gruppentherapie verlängert werden.

Bitte wenden Sie sich an einen zugelassenen Psychotherapeuten*in. Es kann eine Kurzzeittherapie 1, Kurzzeittherapie 2 und eine Langzeittherapie aufeinanderfolgend in Anspruch genommen werden. Dann beantragt Ihr Psychotherapeut*in die Maßnahme bei der BKK Scheufelen und wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, lassen wir Ihnen und Ihrem Therapeuten*in ein Bestätigungsschreiben zukommen und die Therapie kann begonnen werden.

Stimmt die Chemie?

Vor einer Kurz- oder Langzeittherapie finden mindestens zwei probatorische Sitzungen statt – möglich sind bis zu vier bei Erwachsenen und bis zu sechs bei Kindern und Jugendlichen. Dies gilt auch, wenn eine psychotherapeutische Sprechstunde und/oder Akutbehandlung durchgeführt wurde.

Die probatorischen Sitzungen werden direkt über die Gesundheitskarte abgerechnet.

Die psychotherapeutische Sprechstunde dient der frühzeitigen diagnostischen Abklärung und stellt einen niedrigschwelligen Zugang zur Psychotherapie dar. Die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut klärt in dem Erstgespräch ab, ob ein Verdacht auf eine psychische Krankheit vorliegt und der Patient eine Psychotherapie benötigt oder ob ihm mit anderen Unterstützungs- und Beratungsangeboten (z.B. Präventionsangebote, Ehe- und Familienberatungsstelle) geholfen werden kann. Auch erste therapeutische Interventionen sind möglich. 

Die Akutbehandlung soll zur Besserung akuter psychischer Krisen beitragen. Patientinnen und Patienten, für die eine Akutbehandlung nicht ausreicht, sollen so stabilisiert werden, dass sie auf eine Psychotherapie vorbereitet sind oder ihnen andere ambulante, teil- oder vollstationäre Maßnahmen empfohlen werden können.

Die Akutbehandlung kann als Einzeltherapie bis zu 24-mal á 25 Minuten im Krankheitsfall durchgeführt werden bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Menschen mit einer geistigen Behinderung bis zu 30-mal, wenn die Bezugspersonen einbezogen werden.

Die in Anspruch genommenen Therapieeinheiten der Akutbehandlung, werden bei einer anschließenden Regeltherapie angerechnet.

Psychotherapievertrag der BKK Scheufelen

Die BKK Scheufelen nimmt an einem Psychotherapievertrag teil, um die Therapieplatzsuche für eine ambulante Behandlung zu optimieren.

Gerne helfen wir Ihnen telefonisch falls es zu Problemen bei der Suche kommen sollte.

Ambulante Behandlung im De´Ignis Zentrum Stuttgart

Das De´Ignis Zentrum in Stuttgart bietet Ihnen ambulante Psychotherapie für Erwachsene bei psychischen Problemen und Erkrankungen an. Die Therapie umfasst:

• Die ambulante Psychotherapie für Erwachsene und Beratung für Kinder, Jugendliche und Familien, zur Hilfe bei seelischen Erkrankungen oder einer Nachbetreuung nach einem stationären Aufenthalt

Leistungsumfang bei der De´Ignis:

• 4x Probatorische Sitzungen
• 2x 12 Therapiesitzungen (Kurzzeittherapie 1 und 2)

Außervertragliche Psychotherapie

Außervertragliche Psychotherapie kann in Anspruch genommen werden, wenn kein Therapieplatz bei einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten innerhalb von drei Monaten gefunden wird. Die BKK Scheufelen übernimmt die ambulante psychotherapeutische Behandlung unter bestimmten Bedingungen auch durch einen nicht zugelassenen Leistungserbringer.